Beschreibung Schlangen
Rosenboa
rosyboa

Cope 1861

Nachzuchten
Lichanura = lichanos = Zeigefinger + oura = Schwanz

trivirgata = drei gestreift

saslowi = Dr.H.B.Saslow

myriolepis = myrios = unzählige + lepis = Schuppe

Fototour
Größe: 65 - 120 cm variiert nach Geschlecht und Verbreitungsgebiet.

Schutzstatus: WA II

Juvenile Rosenboa
Terrarien
Verbreitung, Lebensraum:

Das Verbreitungsgebiet der Rosenboa erstreckt sich über die Bundesstaaten Arizona und Kalifornien in den U.S.A. In Mexico ist sie in drei Bundesstaaten, Baja California Norte, Baja C. Sur und Sonara, verbreitet. Sie wird sowohl in Meereshöhe (San Felipe, Mex.), als auch in Höhenlagen (San Bernardino, USA) angetroffen. Die Rosenboa scheint mit Vorliebe die Nähe von Gewässern zu suchen, dennoch wird sie auch weit abseits von bekannten Wasserstellen in wüstenartigen Gebieten gefunden.

Home
Lichanura tri. saslowi "San Felipe"
Anza Borrego Desert
Terrarium:

Das Terrarium sollte für zwei ausgewachsene Rosenboas ( bei einer Gesamtlänge von 1 m) eine Mindestgröße von 1x0,75x0,5 m (LxBxH) haben. Wir verwenden Flussand (ca.90%) gemischt mit Pinienborken (ca.10%) als Bodensubstrat (ca. 3-5 cm). Eine kleine Wasserschale steht immer zur Verfügung. Korkäste und Korkstücke bieten Unterschlupf und Klettermöglichkeiten. Künstliche Kakteen, Versteinerungen oder Natursteine können zur Dekoration genutzt werden. Zur weiteren Ausstattung gehören Beleuchtung und eine Bodenheizung, die einen Teil des Terrariums erwärmt.

Unterarten:

Der Status der Unterarten ist sehr umstritten, und die damit verbundenen Widersprüche in der Taxonomie sind verwirrend.

Dafür ein kleines Beispiel, ein und die selbe Rosenboa kann unter folgenden Namen angeboten werden:

  • Lichanura trivirgata myriolepis
  • Lichanura trivirgata roseofusca
  • Lichanura tri. ssp. "Riverside" (ist der Name eines Countie in Kalifornien)
  • Lichanura tri. ssp. "Joshua Tree"(ist der Name des Nationalparkes im Countie Riverside)
  • Lichanura triv. ssp. "Highway No."(ist der Name der Bundesstraße, durch Joshua Tree N.).
Lebensraum Anza Borrego Desert
NZ Rosenboa
Pflege und Zucht:

Wir pflegen unterschiedliche Formen der Rosenboa unter den gleichen Terrarienbedingungen. Dabei simulieren wir einen jahreszeitlichen Zyklus durch Veränderung der Temperatur und Beleuchtung. Im "Sommer" beleuchten und beheizen wir die Terrarien für 15 Stunden am Tag. Über einen Zeitraum von 6 Monaten. In den folgenden 2 Monaten reduzieren wir gleichmäßig Licht auf 4 Stunden, und Heizung auf 6 Stunden pro Tag. Nun schalten wir die Beleuchtung und Heizung für 6-8 Wochen komplett aus, und lassen die Schlangen bei Raumtemperatur (ca. 19°-21° Cel) "überwintern". Während der Überwinterung verzichten wir auf das abendliche besprühen der Tiere mit Wasser. Nach dieser Überwinterung beginnen wir wieder das Terrarium für 4 Stunden zu beleuchten und 6 Stunden zu beheizen.Die Tiere werden nun täglich abends kurz mit Wasser beregnet. In den folgenden 2 Monaten erhöhen wir gleichmäßig die Dauer der Beleuchtung und Heizung auf 15 Stunden am Tag.

Juvenile Lichanura triv. saslowi kurz nach der Geburt.
Feuchtigkeit:

In zahlreichen Publikationen wird darauf hingewiesen, daß Rosenboas extrem empfindlich auf hohe Luftfeuchtigkeit reagieren. Deshalb sollte auf das "Beregnen" verzichtet und eine Trinkgelegenheit nur temporär angeboten werden. Viele dieser Haltungsberichte stammen aus den USA, dort werden andere Terrariensysteme verwendet, als in Europa. Diese Berichte werden dann 1:1 übersetzt, ohne auf grundsätzlich bestehende Haltungsunterschiede einzugehen. Amerikanische Züchter verwenden häufig kleine Plastikboxen mit minimaler Lüftung (1-4 % der Terrarienfläche). In diesen kann sehr schnell die Luftfeuchtigkeit (Verdunstung Wasserschale) steigen und bedingt durch die schlechte Ventilation wieder entweichen. Eine daraus resultierende hohe Luftfeuchtigkeit ist für die Gesundheit von Rosenboas sicherlich nicht zuträglich. Wir verwenden Terrarien mit seperater Be- und Entlüftung (10 % der Terrarienfläche). Dadurch erhalten wir eine gute Luftzirkulation in den Terrarien. Die eingebrachte Wasserschale macht sich fast gar nicht bemerkbar, und das abendliche "Beregnen" erhöht die Luftfeuchtigkeit für ca 2-4 Stunden. Danach sinkt die Luftfeuchtigkeit wieder. Seit 7 Jahren halten wir unsere Rosenboas unter den beschriebenen Parametern ohne das bisher Wasserpocken oder Probleme mit respiratorischen Infekten aufgetreten sind.Wir konnten feststellen, daß insbesondere gravide Weibchen einen erhöhten Wasserbedarf entwickeln. Sie trinken aus der Wasserschale oder nehmen die Wassertropfen nach dem "Beregnen" von ihren Körpern auf. Auch wenn sich der Lebensraum von Rosenboas über wüstenartige Gebiete erstreckt, bedeutet das nicht, daß keine Trinkgelegenheiten vorhanden sind. Ein Beispiel dafür, durch die extremen Temperatur unterschiede, am Tage und in der Nacht, kommt es zum kondensieren von Feuchtigkeit an Steinen und Pflanzen "Morgentau".

Während der Überwinterung werden die Geschlechter getrennt untergebracht. Schon kurz nach der Überwinterung ( 2.-3. Woche) beginnen die Tiere zu fressen, die weiblichen Tiere haben dabei den größeren Appetit. Nach 4-6 Wochen, in denen wir wöchentlich füttern, werden die Tiere in Zuchtgruppen (1-2 männliche, und 2-3 weibliche Tiere) wieder zusammengesetzt. Dabei kommt es zu kleineren Drängeleien unter den männlichen Rosenboas, die aber nicht zu Verletzungen oder andauernden Verfolgungen führen.Die männlichen Tiere verweigern nun die Nahrung und versuchen mit ihren Aftersporen die Weibchen zu stimmulieren. Die Weibchen verpaaren sich die nächsten 4-6 Wochen mit wechselnden Partnern. Nach Beendigung der Kopulationen trennen wir die Geschlechter wieder. Die männlichen Rosenboas beginnen wieder zu fressen. Die trächtigen Rosenboas halten wir in Gruppen von maximal 3 Tieren, ohne "störende Mitbewohner" zusammen. Die weiblichen Tiere frequentieren nun häufig die Heizmatten und beginnen mit einer Häutungsphase. Nach dieser Häutung verweigern die Weibchen in den meisten Fällen die Nahrungsaufnahme. In den folgenden 14 Wochen werden vereinzelt kleine Futtertiere angenommen. Kurz vor der "Geburt" der Jungtiere suchen die Tiere unterschiedliche Plätze im Terrarium auf. Die Geburt kann tagsüber oder nachts erfolgen. In Abständen von 20-40 Minuten werden 3-7 Jungtiere zur Welt gebracht. Dabei können sich die Jungtiere aktive aus der Kloake des Weibchens schlängeln oder sie werden in einer dünnen Eihaut geboren, die sie sofort nach der Geburt verlassen. Wir setzen nun vorsichtig die Jungtiere in seperate Becken. Sind in dem Terrarium noch weitere trächtige Rosenboas, setzen wir das Weibchen ebenfalls in ein seperates Terrarium. Von einer sofortigen Vergesellschaftung mit den männlichen Tieren sollte abgesehen werden. Diese würden durch ihre erneuten Paarungsversuche die weiblichen Rosenboas in ihrer Regenerationsphase stören. Die Jungtiere werden in Terrarien untergebracht, welche mäßig feuchter, als die der Adulten sind. Wir haben in der Vergangenheit Jungtiere durch Kannibalismus verloren, insbesondere angfängliche Futterverweigerer vergreifen sich an ihren Geschwistern. Haben diese Jungtiere begonnen regelmäßig zu fressen und sich 2-3 mal gehäutet ist eine Vergesellschaftung wieder problemlos möglich.
NZ 2001 Rosenboa
Mojave desert
Lebensraum Joshua Tree Nationalpark, mit Blick auf die Wolken verhangene Mojave-Desert
Juvenile Lichanura triv. saslowi kurz nach der Geburt.

pacer type="block" width="16" height="1">